Michael Piegsa

Ein gutes Geschäft sollte immer auf Augenhöhe und mit Wertschätzung verbunden sein. Im Blick habe ich Geschäfte, die eine Chance auf Wiederholung, Ausweitung oder Weiterempfehlung haben. Isolierte Einzelgeschäfte ohne Relevanz auf Rahmenbedingungen sind nicht mein Schwerpunkt. Sollte sich im Gespräch ein kommunikatives oder statusbezogenes Ungleichgewicht ergeben, kann es hilfreich sein, dieses zu thematisieren und darauf hinzuweisen, dass die Verhandlung nur im Gleichgewicht erfolgreich fortgesetzt werden kann. Eine Strategie der Unterwürfigkeit führt mittelfristig zur Ausnutzung oder gar zur Geschäftsablehnung, da eine verlässliche Leistungserbringung in Abrede gestellt wird.

Manche Coaching-Prozesse laufen klasse durch, geben neue, ganz konkrete Optionen auf und führen dennoch nicht zu der von Coachees gewünschten „Zufriedenheit“. In solchen Fällen arbeite ich gerne am „versteckten Gewinn“, der das Verharren in alten Mustern begünstigen kann. Ist dieser identifiziert und kann er anderweitig zufrieden gestellt werden, löst sich oft ein Knoten für weitere Veränderungen.

Gerade bei den Optionen gefällt es mir, Out of the Box zu denken. Was wäre „cool“, ist aber völlig utopisch? Was macht es so utopisch? Was gibt es entlang des „utopischen Weges“ an Möglichkeiten? Mitunter ergeben sich dadurch neue Ideen, die dann doch realistisch sind.

Neben verschiedenen Tools zur Karriere-Motivation, Kompetenz- oder Persönlichkeitsanalysen halte ich ein entspanntes Gespräch über „zufrieden machende Arbeitsrahmen“ und „nervende Aspekte“ für sehr aufschlussreich für Coachees. Zudem sollte der Blick auf das private Umfeld einbezogen werden. Karriere kann darauf durchaus positiv oder negativ wirken.

Ich halte ein breites Spektrum an Angeboten und Verhalten für kulturprägend. Personenzentrierte Begleitungen, wie hier vorgeschlagen sind sicherlich gute Elemente, um Introspektionen zu fördern und bewusster zu agieren. Relevanz hat für mich aber besonders die gelebte Führung - auf allen Ebenen. Gibt es hier eine Diskrepanz, ist die Chance von Misstrauen groß. Transparenz und möglichst wenige Überraschungen durchs Management können Kultur gestalten. Am Ende stellt sich natürlich immer die Frage, welche „Art von Kultur“ überhaupt entwickelt werden soll…

„Strategien anwenden“ und „müssen“ sind für mich unpassende Formulierungen im Kontext von Prozessbegleitungen mit Menschen. Insbesondere in Veränderungsprozessen habe ich eine hohe Sensibilität bei Mitarbeitenden für Zwischentöne festgestellt. Hier haben mir Transparenz und Ehrlichkeit geholfen, Verständnis für die anstehenden Prozesse zu bekommen. Wenn Mitarbeitende dann für sich erkennen, sich entwickeln zu wollen, können Angebote wie Mentoring oder Coaching (je nach Ziel) unterbreitet werden - als Optionen, niemals als Pflicht.